Pflanzliches Protein made in Germany: Rügenwalder erntet erstes eigenes Soja aus Deutschland

17.11.2020, foodjobs.de.

Der Ruf nach tierischen Ersatzprodukten und umweltbewusster Herstellung wird immer lauter. Um beidem gerecht zu werden setzt die Rügenwalder Mühle auf Soja-Herstellung im eigenen Land und hofft damit bereits im kommenden Jahr zehn Prozent des Gesamtbedarfs abzudecken. 

Das Unternehmen Rügenwalder Mühle setzt immer mehr auf Fleisch- und Wurstalternativen. Hierfür werden große Mengen an Soja benötigt. Doch anstatt rein auf Import zu setzen heißt es für das Unternehmen „Soja made in Germany“. So konnte die Rügenwalder Mühle in diesem Herbst rund 137 t ihres ersten eigenen Sojas aus Deutschland ernten, mit Feldern in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Nach der Ernte werden die Sojabohnen dann im nächsten Schritt durch ein ausgewähltes Partnerunternemen veredelt, bevor sie weiterverarbeitet werden. 

Michael Hähnel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Rügenwalder Mühle, zeigt sich sehr erfreut über die vielversprechende Ernte: „Wir treiben in Deutschland seit Jahren das Segment der Fleisch- und Wurstalternativen voran. Dazu gehört für uns auch eine möglichst nachhaltige, regionale Herstellung unserer Produkte. Der heimische Sojaanbau verspricht nicht nur die beste Qualität für unsere Produkte, sondern auch die Nähe zu Lieferanten, Erzeugern und letztendlich zum Endverbraucher. Kürzere Transportwege sparen CO2-Emissionen und verbessern die Nachhaltigkeit unserer Produkte.“

Doch kann man Soja so einfach in Deutschland anbauen? Die Rügenwalder Mühle beweist mit ihrem nachhaltigen Sojaanbau-Projekt Mut, denn die Anbauregion der Bohnen hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf deren Geschmack und Farbe. Aufgrund des kräftigen Geschmacks und der dunklen Farbe des in Deutschland hergestellten Sojas, lässt es sich als Zutat nicht einfach austauschen, da ansonsten mit geschmacklichen und optischen Auswirkungen auf die Produkte zu rechnen ist. Aus diesem Grund wird das deutsche Soja nach dessen Veredelung einige Test- und Entwicklungsphasen durchlaufen, um herauszufinden, in welchen bereits vorhandenen, aber auch neuen vegetarischen bzw. veganen Produkten des Unternehmens das Soja eingesetzt werden kann. Bei erfolgreicher Test- und Entwicklungsarbeit plant das Unternehmen schon im kommenden Jahr rund zehn Prozent des Gesamtbedarfs mit heimischem Soja zu decken und dies in den nachfolgenden Jahren zu erhöhen.