175 Jahre Julius Maggi – Ein Name in allen Küchen

29.10.2021, foodjobs.de.

Ein halber Liter Maggi-Würze – so viel verbraucht statistisch betrachtet jeder deutsche Haushalt im Jahr. Das braune Würzfläschchen gilt heute als Must-have und ist aus so gut wie keiner Küche mehr wegzudenken. Doch was hat es mit Picasso, Beuys oder einem Adventskranz zu tun?

Vor genau 175 Jahren wurde Julius Maggi, der Kopf hinter der beliebten Flüssigwürze, als Sohn eines italienischen  Unternehmers und Mühlenbetreibers in Frauenfeld nahe des Bodensees geboren. Mit 23 Jahren übernahm der junge Julius Maggi, dessen Name aufgrund der Herkunft ursprünglich „Madschi“ ausgesprochen wurde, das väterliche Unternehmen und versuchte sich an der Entwicklung neuer Produkte. Grundlage hierfür bildete ausländisches Getreide, das zu jener Zeit sehr günstig zu erwerben war und mit dem Julius Maggi vor allem nahrhafte sowie preiswerte Arbeiternahrung produzieren wollte.

Während seine ersten Entwicklungen nur mäßig angenommen wurden, führten seine späteren Suppenmehle bereits zu vermehrtem Erfolg. Doch der richtige Durchbruch gelang dem Lebensmitteltüftler vor allem mit der Herstellung der heute so beliebten Flüssigwürze im Jahr 1886, die damals eine absolute Weltneuheit darstellte. Bereits ein Jahr später startete die Abfüllung in Singen am Bodensee, wo auch heute noch täglich 240.000 Flaschen Maggi-Würze hergestellt werden. Doch um den weltweiten Bedarf abzudecken, reicht das Werk schon lange nicht mehr aus. Denn für den Export in 21 Länder, wurden Werke in China, Polen, Kamerun, Elfenbeinküste und Mexiko eröffnet.

Und obwohl die braune Brühe Köch:innen aus diversen Ländern erfreut, ist die Flüssigwürze nach Angaben von Nestlé vor allem im Saarland der Renner schlechthin, wo pro Haushalt 812 Milliliter im Jahr verbraucht werden und ein Ring Fleischwurst bzw. Lyoner mit vier Flaschen Maggi scherzhaft als „saarländischer Adventskranz“ betitelt wird.

So erfolgreich die Erfindung der Flüssigwürze und auch später des Brühwürfels war und bis heute ist, so geheimnisvoll ist die dazugehörige Rezeptur, die Julius Maggi zu Lebzeiten in einem Tresor aufbewahrt haben soll. Während die Basis-Zutaten auf der Rückseite des Fläschchens nachzulesen sind, lässt der Geschmack viele Leute an Liebstöckel denken, welcher in vielen Teilen Deutschlands und Österreich mittlerweile als „Maggi-Kraut“ bekannt ist.

Und genau dieser Geschmack hat sogar weltbekannte Künstler inspiriert: Denn neben dem Dichter Frank Wedekind, der als Texter für Maggi den Slogan „Wie dem Leben Poesie, Fehle Maggi‘s Speisewürze nie!“ entwickelte, verewigten sogar Picasso in „Paysage aux affiches“ und Joseph Beuys in „Ich kenne kein Weekend“ den Brühwürfel und das braune Fläschchen mit gelb-rotem Etikett des Frauenfelders in ihren Werken.

 

 

 

 

 


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