Karrierewege in der Lebensmitteltechnologie

Die Lebensmitteltechnologie spielt eine zentrale Rolle für die Qualität und Sicherheit unserer Nahrungsmittel. Das Studium dieses Fachgebiets ist nicht nur spannend und facettenreich, sondern öffnet auch Türen zu vielfältigen Karrieremöglichkeiten in der Lebensmittelindustrie. In Deutschland bieten sich Absolvent:innen der Lebensmitteltechnologie zahlreiche Perspektiven, von der Forschung und Entwicklung neuer Produkte bis zur Sicherstellung von Qualitätsstandards in Produktionsstätten.

Die Expertise von Lebensmitteltechnolog:innen ist in der Branche unverzichtbar. Sie arbeiten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis, gestalten innovative Produkte und gewährleisten, dass diese den hohen Anforderungen der Verbraucher:innen und den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

Absolvent:innen der Lebensmitteltechnologie bringen sowohl technologisches Know-how mit, als auch eine Leidenschaft für die Vielfalt der Lebensmittel. Durch ihre Arbeit prägen sie nachhaltig die Nahrungsmittelindustrie in Deutschland und erfüllen die Bedürfnisse einer sich ständig wandelnden Gesellschaft.

 


Infos zum Studium 

Allgemeines

Im ausbildungstechnischen Sinne handelt es sich bei der Lebensmitteltechnologie um ein Studium. Dieses kann man in unterschiedlichen Ausprägungen absolvieren: Je nach Bachelor-Studiengang oder Master-Studiengang liegt der Schwerpunkt auf den Bereichen Science, Engineering oder Education: Der Bachelor of Science (B.Sc.) fokussiert sich auf naturwissenschaftliche und mathematische Disziplinen, betont wissenschaftliche Forschung und Analyse. Im Gegensatz dazu legt der Bachelor of Engineering (B.Eng.) den Schwerpunkt auf ingenieurwissenschaftliche Bereiche und konzentriert sich auf praktische Anwendungen der Technik. Der Bachelor of Education (B.Ed.) ist speziell für angehende Lehrpersonen konzipiert, mit einem Lehrplan, der pädagogische Theorie und Unterrichtsmethoden betont, um auf eine Karriere im Bildungsbereich vorzubereiten.

 



 



Zugangsvoraussetzungen

Voraussetzung für das Studium an Universitäten, gleichgestellten Hochschulen oder Fachhochschulen ist die allgemeine oder die fachgebundene Hochschulreife, sprich das Abitur bzw. Fachabitur. Diese kann aber auch durch einen erfolgreichen Meister- oder einen anderen qualifizierten Berufsbildungsabschluss, bspw. einer Weiterbildung zum Staatlich geprüften Lebensmitteltechniker (m/w/d), erlangt werden, sodass man auch ohne Abitur ein Studium in Lebensmitteltechnologie beginnen kann. 

Da Bildung "Ländersache" ist, kann es bei den Zulassungsbeschränkungen zum Studium jeweils Unterschiede in den verschiedenen Bundesländern geben, die man beachten sollte. 

 



Studieninhalte

Ein Studium der Lebensmitteltechnologie erfordert vor allem ein starkes Interesse an Technik und Naturwissenschaften, da hierbei umfassendes Wissen aus den Bereichen Natur- und Ingenieurswissenschaften vermittelt wird. Während des Studiums werden Studierende mit den Grundlagen der industriellen Lebensmittelproduktion vertraut gemacht und befassen sich mit Fächern wie Chemie, Mathematik, Mikrobiologie, Technik, Informatik, Lebensmittelverfahrenstechnik, Lebensmitteltechnik, Verpackungs- und Konservierungstechnik sowie Materialwissenschaften.

Die Schwerpunkte können auf spezielle Bereiche wie Süßwaren-, Getränketechnologie oder andere Branchen gelegt werden. Wirtschaftswissenschaftliche Seminare, einschließlich BWL, Recht und Logistik, bereiten die Studierenden darüber hinaus auf Managementpositionen vor. Alle Spezialisierungsmöglichkeiten im Bereich Lebensmitteltechnologie sowie ein Überblick zu den einzelnen Universitäten und Hochschulen findet man hier:

 



Dauer, Kosten und Förderung

Die Regelstudienzeit bei einem Bachelorstudium Lebensmitteltechnologie beträgt in der Regel 6 Semester, also drei Jahre. Währenddessen umfasst die Regelstudienzeit in einem Masterstudium 4 Semester, sprich zwei Jahre. 

Die Studiengebühren für ein Lebensmitteltechnologie-Studium in Deutschland können je nach Hochschule und Bundesland unterschiedlich sein. Generell gibt es jedoch in Deutschland für viele Studiengänge keine allgemeinen Studiengebühren mehr, insbesondere für Studierende aus der Europäischen Union (EU) und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Die meisten deutschen Hochschulen erheben stattdessen nur Semesterbeiträge, die sich üblicherweise im Bereich von einigen hundert Euro pro Semester bewegen. Diese Beiträge decken oft Kosten für Studierendenwerksbeiträge, Semestertickets für den öffentlichen Nahverkehr und andere administrative Gebühren ab.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Kosten je nach Hochschule variieren können, und es ist ratsam, sich direkt bei der jeweiligen Hochschule über die aktuellen Gebühren zu informieren. Zudem können für internationale Studierende, die nicht aus der EU oder dem EWR kommen, in einigen Bundesländern nach wie vor Studiengebühren anfallen.

Zur Unterstützung bei der Finanzierung kann die Förderungsmöglichkeit BAföG in Anspruch genommen werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Aufnahme eines Studienkredit.

 


Institutionen

Wo kann man Lebensmitteltechnologie studieren?

In Deutschland gibt es zahlreiche Universitäten und Hochschulen, die ein Bachelor- oder Masterstudium im Bereich Lebensmitteltechnologie anbieten. Darunter etwa die Technische Universtität Berlin, die Hochschule Bremerhaven, die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, die Hochschule Fulda, die Hochschule Kempten oder die Technische Universtität München.

Neben dem allgemeinen Lebensmitteltechnologie-Studium können sich angehende Lebensmitteltechnolog:innen darüber hinaus aus einer breiten Auswahl an Spezialisierungsmöglichkeiten bedienen, die von der molkeularen Lebensmitteltechnologie über Food Research and Development oder Sustainable Food Systems Engineering bis hin zu Bioanalytik oder Lebensmittelsicherheit reichen. 

 


Perspektiven, Funktionsbereiche und Arbeitgeber

Absolvent:innen der Lebensmitteltechnologie stehen nach ihrem Studium vor einer Fülle von Berufsperspektiven. Die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten erstreckt sich über verschiedene Bereiche, darunter unter anderem die Forschung und Entwicklung, die Produktion oder sogar der Vertrieb. Lebensmitteltechnolog:innen haben die Möglichkeit, sich in spezialisierten Bereichen zu vertiefen und innovative Lösungen für Herausforderungen in der Lebensmittelherstellung zu entwickeln. Von der Entwicklung neuer Produkte bis zur Optimierung von Produktionsprozessen bietet die Branche ein breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern.

Ein wesentlicher Aspekt der Berufsaussichten für Lebensmitteltechnolog:innen liegt in der Qualitätssicherung. Denn Absolvent:innen verfügen über das nötige Know-how, um sicherzustellen, dass Lebensmittelprodukte den höchsten Standards entsprechen. Darüber hinaus eröffnet sich für erfahrene Lebensmitteltechnolog:innen die Möglichkeit, Führungspositionen zu übernehmen. Durch ihre Fachkenntnisse und ihre Fähigkeit, komplexe Prozesse zu verstehen und zu optimieren, sind sie bestens qualifiziert, um Teams zu leiten und innovative Strategien in der Lebensmittelindustrie umzusetzen.


Dank umfangreicher Studieninhalte und Einblicke in die verschiedensten Themengebiete der Lebensmitteltechnologie können Absolvent:innen in den unterschiedlichsten Branchen der Industrie durchstarten: Ob Fleischbranche, Milchverarbeitung oder der Süßwarenbranche – für Lebensmitteltechnolog:innen gibt es in jedem Bereich spannende Tätigkeiten mit vielfältigen Aufgaben. Informationen zu den einzelnen Unternehmen in der deutschen Lebensmittelwirtschaft findet man in der
foodjobs.de-Unternehmensdatenbank.



Gehalt

Aktuelle Informationen rund um die Gehälter – vom Praktikumsgehalt und Einstiegsgehalt nach dem Studium über Gehälter im Bereich Lebensmitteltechnik oder Lebensmitteltechnologie bis hin zu den Gehälter von Berufserfahrenen in der Lebensmittelindustrie – werden hier aufgeführt:

 


Abgrenzung

Der Unterschied zwischen Lebensmitteltechnik und Lebensmitteltechnologie

Ein häufiger Irrtum ist die Verwechslung von Lebensmitteltechnolog:innen mit Lebensmitteltechniker:innen sowie mit Fachkräften für Lebensmitteltechnik. Bei der Fachkraft für Lebensmitteltechnik handelt es sich um eine Berufsausbildung. Die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Lebensmitteltechniker (m/w/d) hingegen erfolgt nach abgeschlossener Berufsausbildung an einer Fachschule. Bei Lebensmitteltechnologie wiederum handelt es sich um ein Bachelor- bzw. Masterstudium an einer Universität oder Fachhochschule.

– Fachkraft für Lebensmitteltechnik = Ausbildung
– Staatlich geprüfter Lebensmitteltechniker (m/w/d) = Weiterbildung
– Lebensmitteltechnologe (m/w/d) = Studium
 


Newsletter

Newsletter
Geben Sie hier Ihre E-Mail Adresse ein: