Karrierewege in der Süßwarenbranche

Süßwaren begeistern Groß und Klein gleichermaßen: Während es zwischendurch mal saure Gummibärchen sein dürfen, zu Ostern bunte Schokoladen-Eier im Garten versteckt werden oder an Weihnachten der Stiefel mit würzig-süßem Lebkuchengebäck gefüllt wird – das Schenken und Verzehren von Zuckerwaren blickt auf eine lange Tradition zurück und zaubert so manch einer Naschkatze ein breites Lächeln ins Gesicht. 

Umso schöner, wenn man auch beruflich mit den vielfältigen Leckereien zu tun hat: Als Süßwarentechnolog:in startet man beispielsweise bereits während der Ausbildung in die bunte Branche und lernt dabei schon gleich zu Beginn seiner Karriere, wie man Konfekt, Bonbons, Speiseeis oder Schokoladenwaren herstellt. Dabei wird sowohl biologisch-chemisches Wissen als auch technisches Verständnis vermittelt, damit einer reibungslosen Produktion nichts mehr im Wege steht. 
 

 


Ausbildung
Süßwarentechnolog:in

Während der Ausbildung zum bzw. zur Süßwarentechnolog:in lernen die Auszubildenden unter anderem die Herstellung von Süßwaren sowie die Entwicklung neuer Rezepturen. Dafür müssen sie nicht nur ein grundlegendes Interesse an Lebensmitteln mitbringen, sondern auch ein gutes technisches Verständnis bzw. Interesse. Denn in ihrem Job sind Süßwarentechnolog:innen primär dafür verantwortlich, die industriellen Anlagen zu bedienen und zu überwachen, die die Zuckerwaren automatisiert herstellen. Zuvor hieß die Ausbildung als Süßwarentechnolog:in noch "Fachkraft für Süßwarentechnik". Diese Bezeichnung wurde jedoch in 2014 abgelöst. 

 


Weiterbildung
Technische:r Fachwirt:in

Für die Weiterbildung als Technische:r Fachwirt:in benötigt man in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung sowie eine einjährige Berufspraxis. Geprüft werden hier Lerninhalte in wirtschaftsbezogenen Fächern wie BWL, aber auch in technischen Fächern mit naturwissenschaftlichen / technischen Grundlagen sowie Fertigungs- und Betriebstechnik. Die Dauer der Prüfungsvorbereitung variiert je nach Modell und kann in Vollzeit ca. 12 Monate und in Teilzeit berufsbegleitend bis zu 26 Monate umfassen. Technische Fachwirt:innen organisieren nach bestandener Prüfung Arbeits- und Betriebsabläufe im Unternehmen, leiten Mitarbeitende und koordinieren Qualität sowie Arbeitsschritte. Auch bei der Diposition und dem Einkauf von Material und Maschinen wirken sie mit. 

 


Studium
Lebensmitteltechnologie 

Um sich in der Süßwarenbranche weiter zu spezialisieren und beispielsweise eine Anstellung in der Produktplanung, Produktionssteuerung oder im Bereich Qualitätssicherung / Qualitätsmanagement zu ergreifen, kann man das Studium Lebensmitteltechnologie aufnehmen. Wer kein Abitur hat und trotzdem ein Studium in Lebensmitteltechnologie aufnehmen möchte, kann auch durch eine vorher abgelegte Meisterprüfung oder eine Weiterbildung als Lebensmitteltechniker:in studieren. Denn diese Qualifikationen gelten als eine Art Hochschulreife.

 

Schwerpunkt Süßwarentechnologie

Neben der allgemeinen Lebensmitteltechnogie bietet die Hochschule Neubrandenburg in Kooperation mit dem ZDS ein ausbildungsintegriertes duales Studium im Bereich Süßwarentechnologie an, in dem man mit einer Ausbildung und einem Bachelor of Science abschließt und sich inhaltlich direkt auf den Bereich Süßwaren spezialisieren kann. Die Dauer des dualen Studiums beträgt hier 10 Semester (5 Jahre), Voraussetzung ist ein Abitur, die Fachhochschulreife bzw. ein Berufsausbildungsvertrag. 

 

Schwerpunkt Back- und Süßwarentechnologie

Alternativ kann man an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe ein reguläres Studium der Lebensmitteltechnologie mit Schwerpunkt Back- und Süßwaren aufnehmen. Dieses ist auch dual ausbildungsintegriert und wird ebenfalls in Kooperation mit dem ZDS angeboten. Nach 4,5 Jahren erlangt man so neben dem Berufsabschluss "Süßwarentechnolog:in" auch den Studienabschluss "Bachelor of Science Lebensmitteltechnologie – Schwerpunkt Back- und Süßwarentechnologie". 

 


Schon gewusst?

Aufstiegs-Bafög

Für eine Weiterbildung, etwa als Lebensmitteltechniker:in oder als Industriemeister:in, kann man zur Finanzierung ein Aufstiegs-BAföG beantragen. Damit wird die Fortbildung von Fachkräften unterstützt, unabhängig vom Alter. 


Weltgrößte Messe in Köln

Jedes Jahr pilgern tausende Menschen nach Köln, um die neusten Süßigkeiten-Trends zu probieren. Denn hier findet Ende Januar die ISM (Internationale Süßwarenmesse) statt, die gleichzeitig die größte Messe für Süßwaren und Snacks weltweit ist und bei der Hersteller aus den verschiedensten Ländern ihre neuesten Produkte vorstellen. Gleichzeitig zur ISM findet auch die ProSweets statt, die Messe für die internationale Zulieferindustrie der Süßwaren- und Snackindustrie. 


Von klein bis groß

"Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso" hat sich als erfolgreicher Werbe-Jingle wohl in die Gehörgänge der meisten Deutschen eingebrannt. Und gerade Hersteller wie Haribo oder Ritter Sport gelten weltweit als echte deutsche Süßwaren-Exportschlager. Dabei gestaltet sich die Landschaft der Süßwarenbetriebe hierzulande mehr als divers: Von kleinsten Schokoladenmanufakturen geziert, durch mittelständische Betriebe geprägt und getoppt mit weltweit agierenden Konzernen, die allesamt köstliche Produkte herstellen, bietet die Branche wohl allen Bewerber:innen den passenden Arbeitgeber. 

 

Die schokoladige Dreifaltigkeit

Insgesamt gibt es drei Hauptarten von Kakao, die für die Schokoladenproduktion genutzt werden: Während Criollo-Kakao als eine der edelsten und seltensten Sorten gilt und sich durch einen feinen Geschmack mit mildem Aroma auszeichnet und nur einen kleinen Prozentsatz der Kakaoernte ausmacht, kommt die Kakaoart Forastero auf rund 80 % bis 90 % der weltweiten Ernte. Denn diese Sorte ist widerstandsfähiger gegen Krankheiten und wird deshalb für die Massenproduktion verwendet. Als dritte Kakao-Hauptart gilt Trinitario, die eine Kreuzung zwischen Criollo und Forastero darstellt und für ihr vielfältiges Geschmacksprofil bekannt ist. Diese kommt ebenfalls in hochwertigeren Schokoladen zum Einsatz.

 


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