Alkoholfreie Alternativen: Mehr als nur ein Trend?

13.08.2021, foodjobs.de.

Bier, Wein, Sekt oder Spirit: Heutzutage finden Verbraucher für jedes Getränk auch ein passendes Äquivalent ohne Alkohol – und greifen auch beherzt zu. Denn allein für alkoholfreies Bier hat sich der Marktanteil seit 2007 fast verdreifacht.

Nicht nur durch eine anhaltende Pandemie hat sich das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung verstärkt. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit alternativen Ernährungsformen, hegen ein größeres Interesse für die Zusammensetzung sowie Herkunft von Nahrungsmitteln und gehen achtsamer mit den Themen Essen und Trinken um. So mag es nicht verwundern, dass auch beim Thema Alkohol ein Umdenken stattfindet – und dies zeigt sich vor allem an der Nachfrage an alkoholfreien Alternativen.

Egal, ob Wein, Bier oder Spirits: Die Deutschen greifen immer mehr zu Varianten, die keine Prozente oder Kopfschmerzen am nächsten Tag mit sich bringen. Doch neben gesundheitsfördernden Motivationen, erkennt Ernährungssoziologe Daniel Kofahl von der Universität Wien, auch soziologische Aspekte für den Griff zum alkoholfreien Sekt oder Bier: „Alkoholfreie Weine und Spirituosen passen einfach gut in unsere Zeit, die viel mehr als früher Wert auf gesundes Leben und Selbstdisziplin legt. Früher galt es als ganz normal, wenn der Alkohol die Zunge lockerte, und man nahm das nicht übel. Aber heute wird das nicht mehr toleriert und gerade im Berufsleben drohen negative Sanktionen.“

Auch Lebensmittelhersteller erkennen den Trend zu Alkohol-Alternativen und fahren ihre Forschung und Produktion hoch. Während das alkoholfreie Bier schon zu den altbekannten Klassikern gehört, hat sich hier allein seit 2007, nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes, der Gesamtausstoß so gut wie verdreifacht, sodass mit 670 Millionen Litern ein Marktanteil von fast 7 Prozent festgestellt werden kann. Allein in Deutschland zählt der Verband mittlerweile mehr als 700 verschiedene alkoholfreie Biere und Biermischgetränke.

Und auch beim Thema alkoholfreier Sekt lässt sich ein starker Aufwärtstrend erkennen. Denn dieser kommt laut Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) bereits jetzt auf einen Marktanteil von rund fünf Prozent. Währenddessen hängt die Produktion von alkoholfreien Weinen noch stark hinterher und liegt so auf einem derzeitigen Marktanteil von unter einem Prozent. Das Weininstitut beobachtet jedoch auch hier eine gestiegene Nachfrage, die auch bei den Herstellern zu erkennen ist. Neben Start-ups und Großherstellern, führen mittlerweile auch von Gault&Millau ausgezeichnete Weingüter alkoholfreie Alternativen.

Daneben reihen sich auch unter die hochprozentigen Getränke alkoholfreie Spirituosen. Denn egal, ob Whiskey, Gin oder Rum – für jeden Geschmack gibt es heutzutage auch ein Getränk ohne Prozente. Und dieser Trend soll laut Angaben von Spirituosengigant Bacardi weiter wachsen: Im jüngsten Cocktail Trend-Report 2021 prognostizierte der Getränkehersteller, dass sich die Umsätze mit alkoholfreien und wenig Alkohol enthaltenden Spirituosen in Westeuropa bis 2024 sogar verfünffachen sollen.

 

 

 

 

 


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