ANG Beschäftigtenbericht 03/2025

29.10.2025, ANG.

Beschäftigung in der Ernährungs- und Genussmittelindustrie steigt leicht, Vakanzzeiten auf Rekordniveau

Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie ist nach der aktuellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) zum Stichtag 31. März 2025 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (+0,9 Prozent). Neben den branchentypischen kaufmännischen und technischen Berufen sind mehr als ein Drittel der Beschäftigten in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie in ernährungsspezifischen Berufen tätig. Auch in diesen branchenspezifischen Berufen nahm die Beschäftigung wieder zu. So stieg die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,0 Prozent.

Auszubildende

Seit Einführung der Statistik durch die Bundesagentur für Arbeit (BA) im Jahr 2008 verzeichnet die Ernährungs- und Genussmittelindustrie zum dritten Mal in Folge einen Anstieg der Zahl der Auszubildenden. Zum Stichtag 31. März 2025 waren 24.180 Auszubildende in der Branche beschäftigt, was einem Zuwachs von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den ernährungstypischen Berufen hingegen ist weiterhin ein Rückgang der Auszubildendenzahlen um 4,9 Prozent zu beobachten.

Vakanzen

Der Fachkräftemangel stellt die Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie weiterhin vor große Herausforderungen. So gestaltet sich die Besetzung offener Stellen für die Unternehmen der Branche nach wie vor schwierig. Die Vakanzzeit stieg im September 2025 weiterhin auf einen Höchstwert von 233 Tagen an. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 10,5 Prozent. In Arbeitstagen ausgedrückt müssen Unternehmen im Durchschnitt rund ein Jahr einplanen, um eine offene Stelle zu besetzen. Dies wirkt sich auch negativ auf die Schaffung neuer Stellen aus. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der offenen Stellen um 7,6 Prozent.

Ausblick

Die aktuellen Beschäftigungs- und Ausbildungszahlen zeigen, dass erste Fortschritte bei der Sicherung des Fachkräftenachwuchses erzielt werden konnten. Die gestiegene Zahl an Auszubildenden ist ein positives Signal für die Zukunft der Branche. Gleichzeitig verdeutlicht die anhaltend hohe Vakanzzeit von durchschnittlich 233 Tagen, dass der Arbeitsmarkt weiterhin unter starkem Druck steht. Für die Unternehmen der Ernährungs- und Genussmittelindustrie bleibt der Fachkräftemangel ein strukturelles Problem mit unmittelbaren Folgen für Wachstum und Innovationsfähigkeit. Mit Blick auf die wirtschaftlich angespannte Lage braucht es jetzt entschlossene politische Reformen, um den Standort nachhaltig zu stärken. „Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sich unsere Branche aktiv um Nachwuchs und Fachkräfte bemüht. Damit diese Anstrengungen Wirkung entfalten können, braucht es verlässliche politische Rahmenbedingungen. Dazu zählen unter anderem weniger bürokratische Hürden bei der Fachkräfteeinwanderung, flexible Regelungen zur Arbeitszeitgestaltung, ein schlanker Verwaltungsaufwand für Arbeitgeber sowie eine planbare Abgabenstruktur. Ohne diese Voraussetzungen lässt sich der Fachkräftebedarf dauerhaft nicht decken“, erklärt Kim Cheng, Hauptgeschäftsführerin der ANG.

 

Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in knapp 6.000 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 658.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.

Kontakt für Presseanfragen:

Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V. Hauptgeschäftsführerin Kim Cheng;  Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin Tel.: 030 200 786 113; E-Mail: cheng@ang-online.com


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