Foodwaste Studie 2021: Verbraucher wünschen sich mehr Aufklärung

22.07.2021, foodjobs.de.

Laut der von Danone und Too Good To Go durchgeführten Foodwaste Studie 2021 fordern Konsumenten klare Hinweise in Bezug auf das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmittelverpackungen, um so ressourcenschonender handeln zu können.

Die weltweite Lebensmittelverschwendung und die dadurch entstehende Belastung für das Klima ist in aller Munde. Erst diese Woche hat der Umweltverband WWF Österreich in einem Report festgestellt, dass die Lebensmittelverschwendung deutlich größer ausfällt, als bisher angenommen: Denn statt der bisher geschätzten 33 Prozent sollen laut WWF-Report sogar 40 Prozent der hergestellten Nahrungsmittel in der Tonne landen. Und dies beginnt schon auf den Feldern, denn allein vor, während und nach der Ernte werden jedes Jahr ca. 1,2 Milliarden Tonnen genießbarer Lebensmittel aussortiert.

Nun hat das Marktforschungsinstitut Innofact in Zusammenarbeit mit dem Lebensmittelhersteller Danone und dem Social Impact Unternehmen Too Good To Go in einer repräsentativen Umfrage 3.000 Personen aus der DACH-Region zum Thema Lebensmittelverschwendung befragt, um Bedeutung, Ursachen und Lösungsansätze rund um das Thema Foodwaste zu erheben. Quer durch Deutschland, Österreich und der Schweiz sind sich die Verbraucher in einem Punkt einig, denn der Großteil der Befragten (83 Prozent) empfindet die Verschwendung von Lebensmitteln als ein großes oder gar sehr großes Problem. Als Grund gaben 42 Prozent der Teilnehmer an, dass das Wegwerfen von Lebensmittel ethisch nicht vertretbar sei und 38 Prozent, dass Lebensmittelverschwendung der Umwelt schade.

MHD als Unsicherheitsfaktor

Die Studie ergab zudem, dass sich Verbraucher bessere Informationen (49 Prozent) und mehr Aufklärung (47 Prozent) wünschen, um so ressourcenschonender mit Nahrungsmitteln umgehen zu können. Denn die meisten seien laut Angaben von Too Good To Go schon aufgrund des angeführten Mindesthaltbarkeitsdatums verunsichert. Deshalb ist die Hauptforderung an die Lebensmittelindustrie, klare und vor allem verständliche Hinweise auf Verpackungen anzuführen. Hierfür hat Too Good To Go bereits das „Oft länger gut“-Siegel eingeführt, welches schon auf vielen Produkten diverser Lebensmittelhersteller, wie dennree, Alnatura oder Danone, zu finden ist.

Das Siegel soll Verbraucher in erster Linie dazu motivieren, nicht wie gewohnt nach Ablauf des MHD ein Produkt wegzuwerfen, sondern vorerst den Geruchs-, Geschmacks- und Sehtest durchzuführen, um das Lebensmittel so auf seine Genießbarkeit zu prüfen. Die Foodwaste Studie ergab, dass ganze drei Viertel der Befragten diesem Hinweis folgen würden, wenn dieser Teil der Verpackung sei. Besonders Konsumenten aus Deutschland seien im Vergleich eher offen, wenn es darum geht, die Genießbarkeit per Geschmackstest zu überprüfen. Denn im Vergleich zu Österreich (59 Prozent) und der Schweiz (55 Prozent), würden in Deutschland 62 Prozent der Teilnehmer das Produkt anhand des Geschmacks einschätzen.

Verbraucher schauen auch auf sich

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass der Großteil der Verbraucher (79 Prozent) zwar ganz klare Maßnahmen von Seiten der Lebensmittelhersteller im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung fordert und das auch von Einzelhandel und Gastronomie (80 Prozent) verlangt, sich die Konsumenten aber auch selbst in der Pflicht sehen (83 Prozent). Deshalb achten stolze 86 Prozent bereits auf die richtige Lagerung von Lebensmitteln oder versuchen durch optimale Resteverwertung (83 Prozent) und gezieltes Einkaufen (82 Prozent) weniger Essen wegzuwerfen.

Sina Kneis, Leiterin Public Affairs und Nachhaltigkeit bei Danone Deutschland zeigt sich erfreut über so viel Engagement: „Wir freuen uns, dass so viele Menschen beim Kampf gegen Food Waste dabei sind. Die Befragung hat gezeigt, wie viel jeder Einzelne bereits gegen Lebensmittelverschwendung tut und gibt uns als Unternehmen wichtige Hinweise, wie und wo wir Verbraucherinnen und Verbraucher besser informieren können.“

Danone rettet 30 Prozent mehr Lebensmittel

Im Kampf gegen Food Waste hat sich Danone vorgenommen, bis Ende 2021 die Lebensmittelverluste des Unternehmens um 30 Prozent zu reduzieren und bis 2025 sogar um ganze 50 Prozent. Erst vor Kurzem wurde Danone zudem mit dem „Zu gut für die Tonne“-Bundespreis für seinen Online Clearance Shop ausgezeichnet, in dem Handelspartner Produkte mit geringem MHD zu vergünstigten Preisen kaufen können. Allein hierdurch konnte das Unternehmen laut Angaben bereits 30 Prozent mehr Lebensmittel im Vergleich zum Vorjahr retten.

Dass Lebensmittelverschwendung aber ein Thema ist, welches sich vom Feld bis in die eigenen vier Wände zieht, weiß auch Laure Berment, Country Managerin bei Too Good To Go Deutschland: „Mehr als die Hälfte der Lebensmittelverschwendung passiert zuhause, unter anderem weil das Mindesthaltbarkeitsdatum falsch versanden wird. Deshalb haben wir gemeinsam mit Industrie und Handel die ‚Oft länger gut‘-Kampagne ins Leben gerufen, um für ein besseres Verständnis des Begriffs zu sorgen. Es ist toll zu sehen, dass das offensichtlich einen Nerv in der Bevölkerung getroffen hat. Die Studie mit Danone zeigt, dass die Menschen sich auch selbst in der Verantwortung sehen und aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen wollen. Darin wollen wir sie unterstützen.“

 

 


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