Lebensmittelverpackungen aus Pilzen und Algen

26.11.2020, foodjobs.de.

Das Thema nachhaltige Verpackungen beschäftigt viele Firmen wie kein anderes. Fortwährend wird so an innovativen Verpackungslösungen als Alternativen zu Erdölprodukten geforscht. Dabei könnten natürliche Rohstoffe wie Pilze und Algen eine Rolle spielen.

Bei der Frage nach innovativen Verpackungslösungen sind vor allem Politik und Industrie gefragt. Diese müssen stärker zusammenwirken, um langfristig biologische Ressourcen zu schützen und erdölbasierte Produkte nach und nach durch klimaneutrale und umweltfreundliche Alternativen auszutauschen. Hiermit beschäftigt sich auch Prof. Dr. Christine Lang, Vorstand der Belano medical AG und Professorin für Mikrobiologie an der TU Berlin. In Ihrem Beitrag für den Bundesverband der Deutschen Industrie zeigt sie anhand konkreter Beispiele auf, wie Politik, Industrie und Gesellschaft sich zusammen dem Ziel der Nachhaltigkeit nähern können.

Hierbei verweist Lang auf die Nutzung natürlicher Quellen wie Pilze. Diese eignen sich als Alternative zu Styropor und können beispielsweise als Lebensmittelverpackungen, Verpackungen für Take-away-Produkte oder für Produkte von Lieferdiensten verarbeitet werden. Sie hebt hervor: „Pilzkulturen bilden durch ihr Zellgeflecht ein festes und kompaktes Material, das fast jede vorgegebene Form ausfüllt und damit direkt zum gewünschten Endprodukt heranwächst.“ Doch können die Pilze vor natürlichen Zersetzungsprozessen geschützt werden und wie verhält es sich mit den hohen Qualitäts- und Hygienestandards? Prof. Dr. Christine Lang verweist darauf, dass die Behältnisse keimfrei aufbereitet werden können und sie den Vorteil gegenüber Styropor haben, dass Pilzmycelien biologisch abbaubar sind und nach Gebrauch als Rohstoff für ein nächstes Produkt dienen.

Neben Pilzen würde sich auch Chitosan für die Herstellung von Lebensmittelverpackungen eignen. Bei diesem Stoff handelt es sich um eine Substanz, die in Insekten und Krustentieren vorkommt und mit der, laut aktuellen Forschungen, biologisch abbaubare Mehrschichtfolien hergestellt werden können.

Für den klassischen Handel wird ebenfalls tatkräftig an Alternativen geforscht, um herkömmlichen Plastikfolien für Obst, Gemüse und Fleisch oder Take-away-Bechern den Kampf anzusagen. Prof. Lang verrät: „Ingenieure und Biologen arbeiten zusammen, um Algen als Ausgangsstoff für Lebensmittelumhüllungen aufzubereiten.“ Dabei werden die Algen genutzt, um dünne Folien zu entwickeln, die sowohl stabil als auch geruchs- und geschmacksneutral sind und sogar mitgegessen werden könnten. Wenn die Entwicklung weiterverfolgt wird, könnte dies laut Lang sogar das Ende der Plastikwasserflasche bedeuten.  

Mehr dazu unter: https://belanomedical.com/2020/10/28/neue-lebensmittel-verpackungen-aus-pilzen-und-algen/

 


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