Mindesthaltbarkeits-Zusatz: Ist das noch gut?

30.03.2021, foodjobs.de.

Im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung präsentiert Too Good To Go in Österreich gemeinsam mit Lebensmittelproduzenten die Initiative „Oft Länger Gut“ – ein Zusatzhinweis, dass Produkte auch nach dem Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar sind. 

Die Verschwendung von Lebensmitteln stellt ein großes globales Problem dar. Allein in der EU sind nicht zuletzt rund 10 % der Lebensmittelverschwendungen auf Missverständnisse rund um das Mindesthaltbarkeitsdatum zurückzuführen. Und auch in Österreich zweifelt jeder Fünfte, ob er das Produkt nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch essen kann. 

Auch hierzulande ist die Verwechslung des Mindesthaltbarkeitsdatums mit dem Verbrauchsdatum oft Schuld daran. Zweiteres wird primär bei Fleisch eingesetzt und soll den Konsumenten davor warnen, das Produkt nicht mehr nach Überschreiten des angegebenen Datums zu konsumieren, da ansonsten eine Gesundheitsgefahr bestehen kann. Das Mindesthaltbarkeitsdatum hingegen ist lediglich ein Versprechen, dass Lebensmittel zumindest bis zu dem angegebenen Datum eine garantierte Qualität aufweisen und bis dahin nicht an Geschmack oder Geruch verlieren. 

Oft sind Produkte wie Fruchtsaft oder Chips noch Wochen oder Monate nach dem Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatum genießbar und von einwandfreier Qualität. Was viele nicht wissen ist, dass dies auch für Milchprodukte gilt. Denn Lebensmittel wie Joghurt oder Butter sind oft noch länger gut, als das Mindesthaltbarkeitsdatum angibt. Doch vor allem bei diesen Produkten achten die Konsumenten laut Umfragen besonders akribisch auf das Datum und öffnen deutlich schneller den Mülleimer. 

Gegen diesen Motor der Lebensmittelverschwendung möchte das Unternehmen Too Good To Go nun österreichweit vorgehen. Gemeinsam mit lokalen und internationalen Lebensmittelherstellern wie Berglandmilch, Recheis, Lorenz, Unverschwendet, Unilever oder Danone sollen Konsumenten künftig das Zeichen „Oft Länger Gut“ auf ihren Produkten vorfinden und das genau neben dem angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum. Dies soll Konsumenten dazu animieren, in Sachen Haltbarkeit auf ihre Sinne zu vertrauen und anstatt das Produkt direkt wegzuwerfen, es durch Anschauen, Riechen oder Probieren zu überprüfen. Zudem soll das Siegel zur Aufklärung beitragen und den Unterschied zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum und dem Verbrauchsdatum verdeutlichen. 

Georg Strasser, Country Manager von Too Good To Go Österreich, zeigt sich hoffnungsvoll: „‘Oft Länger Gut‘ ist eine Initiative, die viele starke Marken verbindet. Durch ihre kollektive Kraft können wir sehr viele Menschen erreichen. Und das absolut simpel und unmittelbar: bei jedem Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum direkt auf den Produkten. Das hat einen enormen Hebel gegen Lebensmittelverschwendung – denn zuhause wird immer noch am meisten verschwendet. Ich freue mich über jede weitere Marke, die einen Unterschied machen möchte und sich unserer Initiative gegen Lebensmittelverschwendung anschließt.“

Zum offiziellen Start der Initiative zählt Too Good To Go bereits 12 Lebensmittelhersteller, die in Zukunft das Siegel „Oft Länger Gut“ auf Produkte wie Nudeln, Eiscreme, Chips oder Limonade anbringen wollen. Doch auch nach dem Start möchte Too Good To Go weitere Partner für die Initiative gewinnen, um so Missverständnissen vorzubeugen und dadurch die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Bleibt abzuwarten, ob auch bald Unternehmen aus Deutschland mit ihren Produkten an der Initiative teilnehmen. 

 

 

 


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