Karrierewege in der Brot- und Backwarenbranche

Ob Croissants, Bauernbrot oder süße Teilchen: Wer in der Brot- und Backwarenbranche durchstarten möchte, braucht nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch eine Hands-on-Mentalität und reichlich Kreativität. Schließlich zählen hier sowohl korrekte Mengenangaben und Mischverhältnisse, als auch Kraft, um die Maschinen zu bedienen und große Massen von A nach B zu bewegen, die dann oft in verspielter Feinarbeit zu köstlichen Leckereien geformt werden.

In der Grundausbildung lernen Bäcker:innen so unter anderem die Verarbeitung sowie Lagerung der Waren, aber auch Hintergründe zu chemischen Gärungsprozesse, beispielsweise über die Gärung von Sauerteig durch Milchsäurebakterien und Hefen. Neben Chemie zählt auch Mathematik zu den Kernwissenschaften des Bäckerhandwerks: Denn nur mit dem korrekten Umrechnen von Rezepten und Mischverhältnissen werden die Backwaren für Kunden aus aller Welt zum wahren Genuss. Und was gibt es nun besseres, als ein leckeres, frisch gebackenes Brot, das mit Liebe hergestellt wurde? 
 

 


Ausbildung
Bäcker:in

Der Karriereweg in der Brot- und Backwarenbranche beginnt meist mit einer Ausbildung als Bäcker:in. Dabei lernt man die verschiedenen Mehl- und Teigsorten, Backfette, Gewürze, Cremes und Nüsse kennen und bekommt beigebracht, wie diese richtig gemischt, verarbeitet und gelagert werden. Neben Chemie und Mathematik spielen handwerkliches Geschick und technisches Verständnis zum Bedienen der Maschinen eine entscheidende Rolle.

Ausbildung
Konditor:in

Ein alternativer Berufsweg im Bereich Backwaren bildet die Ausbildung zum bzw. zur Konditor:in, die im Kern der Ausbildung zum bzw. zur Bäcker:in ähnelt. Neben theoretischem Wissen rund um Hygiene, Waren- sowie Lebensmittelkunde und Mischtechniken zur Produktion verschiedener Backwaren liegt hier der Fokus u.a. auf der Herstellung von Torten, Pralinen sowie Desserts. 

 


Weiterbildung
Lebensmitteltechniker:in

Für die Weiterbildung im Bereich Lebensmitteltechnik mit Schwerpunkt Bäckereitechnik wird ebenfalls der Abschluss in einem Ausbildungsberuf sowie Berufspraxis vorausgesetzt. Wer die Weiterbildung als Bäckereitechniker:in absolviert, kann anschließend bei der Planung, Überwachung und Optimierung von Produktionsabläufen zur Herstellung und Verarbeitung von Back- sowie Süßwaren mitwirken oder Führungsaufgaben übernehmen. Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Techniker:innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Lebensmitteltechnologie erwerben. Die Weiterbildung wird an Fachschulen angeboten und dauert in Vollzeit zwei Jahre, in Teilzeit vier Jahre. 

Weiterbildung
Handelsfachwirt:in

Wer, statt in der Produktion zu arbeiten, lieber ins Büro wechseln möchte, kann eine Weiterbildung zum / zur Handelsfachwirt:in absolvieren. Die Dauer der Weiterbildung beläuft sich berufsbegleitend auf ca. 18 Monate. Danach kann man beispielsweise einen Job in den Bereichen Einkauf, Vertrieb, Personal, Marketing oder Finanz- und Rechnungswesen aufnehmen. 

Weiterbildung
Handelsbetriebswirt:in

Mit einer Weiterbildung im Bereich Handelsbetriebswirtschaft kann man eine Anstellung in den Bereichen Personalmanagement, Marketing bzw. Finanz- und Rechnungswesen ergreifen oder sogar die Geschäftsleitung eines Betriebs übernehmen. Die Weiterbildung dauert elf Monate und findet an einer Fachschule statt.

Weiterbildung
Verkaufsleiter:in

Wessen Stärke eher im Planen und Organisieren liegt, kann sich für eine Weiterbildung zur Verkaufsleitung im Nahrungsmittelhandwerk entscheiden. Neben kaufmännischen Aspekten lernt man hier z. B. eine Abteilung in einem größeren Betrieb zu leiten oder Warenbestand und Lieferungen zu regeln. Die Prüfungsvorbereitung dauert in Teilzeit ca. 1,5 Jahre, in Vollzeit rund drei Monate. 

 


Studium
Bäckerei-Management

Wer sich eher wirtschaftswissenschaftlich in der Backwarenbranche spezialisieren möchte, kann dies beispielsweise durch ein Studium mit Fokus auf Bäckerei-Management machen. Dieses wird derzeit von der Hochschule der Wirtschaft für Management in Mannheim sowie von den Fachschulen im ADB-Verbund (Akademie Deutsches Bäckerhandwerk) angeboten und schließt mit einem Bachelor of Arts in Business Management ab. Das berufsbegleitende Studium dauert ca. drei bis dreieinhalb Jahre und fokussiert sich auf betriebswirtschaftliche Schwerpunkte, darunter auch Nachhaltigkeitsmanagement, Mitarbeitendenführung, Prozessmanagement, Marketing, Human Resources und Unternehmensführung. Der Präsenzunterricht findet in Mannheim statt sowie zum Teil an der Bundesakademie des Bäckerhandwerks in Weinheim. 

 


Arbeitgeber in der Backwarenbranche

Mitarbeitende in der Brot- und Backwarenbranche haben ganz unterschiedliche Arbeitgeber: Vom kleinen Bäckerbetrieb oder Konditoreien in der Nachbarschaft über die industrielle Großbäckerei bis hin zur Gastronomie steht ihnen alles offen. Denn wer sich etwa im Bereich der Pâtisserie aus- bzw. weiterbilden lässt, ist gerade in schickeren Restaurants, Hotels oder aber in einem Catering-Unternehmen gern gesehene Fachkraft.

Doch neben lebensmittelverarbeitenden Unternehmen können Spezialist:innen aus dem Bäckerhandwerk auch beispielsweise für Unternehmen mit Schwerpunkt Maschinenbau tätig werden und beim Herstellen der Geräte ihre Perspektive als Expert:innen einfließen lassen. 

Wer sich auf den kaufmännischen Bereich spezialisiert, findet seinen Arbeitsplatz statt in der Produktionsstätte oder dem Verkaufsraum auch im Büro bzw. in der Verwaltung eines Betriebes. Für den Weg in die Selbstständigkeit benötigt man als Bäcker:in die Meisterprüfung. Informationen zu den einzelnen Unternehmen in der deutschen Backwarenindustrie findet man in der foodjobs.de-Unternehmensdatenbank.

 



Gehalt

Aktuelle Informationen rund um die Gehälter – vom Praktikumsgehalt und Einstiegsgehalt nach dem Studium über Gehälter im Bereich Lebensmitteltechnik oder Lebensmitteltechnologie bis hin zu den Gehälter von Berufserfahrenen in der Lebensmittelindustrie – werden hier aufgeführt:

 


Schon gewusst?

Vielfalt

Deutschland ist bekannt für sein traditionsreiches Bäckerhandwerk und seine reichhaltige Auswahl an Brot und Backwaren. So gibt es in Deutschland mehr als 300 verschiedene Sorten Brot, von Roggenbrot bis hin zu Sauerteig- oder Vollkornbroten.


Wertschätzung 

Brot ist für die Deutschen nicht nur Grundnahrungsmittel, sondern liegt auch voll im Trend. Gerade das Thema Regionalität rückt hierbei immer mehr in den Fokus: Ob auf dem Land oder in der Großstadt – sein eigenes Brot zu backen gehört in den Alltag zahlreicher Menschen und dabei Produkte aus der Umgebung zu nehmen, ist für viele ein Muss. Auch auf Social Media und in der Gastronomie nimmt die Bedeutung von Brot und Backwaren weiter zu: Sogar Sternerestaurants bieten ihren Gästen mittlerweile Brotbackkurse an, um die Besonderheiten des köstlichen Kulturguts hervorzuheben und Tradition weiterzugeben. 


Brotmuseum

Wer nicht genug von der beliebten Backware Brot bekommen kann, sollte einen Kurztrip nach Ulm in Erwägung ziehen. Denn hier steht das Museum Brot und Kunst, das die Geschichte und Vielfalt des deutschen Brotes zeigt. 


Weltrekorde

Wo es Handwerk gibt, gibt es meist auch Competitions. Auch in der Backwarenbranche finden sich zahlreiche Wettbewerbe, in denen auch Deutschland mitmischt: Ob 11.111 Plätzchen in 17 Stunden zu backen oder ein 407 Meter langes Roggenmischbrot – die Deutschen lassen sich beim Thema Rekorde nichts vormachen.


Sprichwörter

Brot umtreibt die Deutschen wie kaum ein anderes Lebensmittel. Das macht sich auch in der Sprache bemerkbar, denn redensartlich stellt das Thema andere Nahrungsmittel klar in den Schatten: Ob dumm wie Brot, sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, etwas gebacken kriegen, jemanden erst noch backen müssen, sich als Schuss in den Ofen erweisen oder lieber kleine Brötchen backen – für die meisten Lebenslagen findet sich auch ein passendes sprichwörtliches Gebäck. 
 

 


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