Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und Kommunikationsfähigkeit

23.02.2021, foodjobs.de.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat das IAB eine neue Methode zur Analyse von Stellenangeboten entwickelt, aus der ganz klare Tendenzen der Anforderungsprofile hervorgehen. Die Studie zeigt: Fachliche Kompetenzen überwiegen, während bei den überfachlichen Kompetenzen drei Klassiker dominieren.

In einem vor Kurzem veröffentlichten Forschungsbericht hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit Unterstützung des IT-Systemhauses der Bundesagentur für Arbeit Stellenanzeigen anhand ihrer Anforderungsprofile näher analysiert. Dadurch sollen sich Stand und Entwicklung der in den Stelleninseraten genannten fachlichen sowie überfachlichen Anforderungen besser nachvollziehen lassen, um so wichtige Erkenntnisse über den Arbeitsmarkt zu gewinnen.

Bei der Untersuchung wurden Stellenanzeigen für Berufe aus den Branchen Maschinenbau, Informationsdienstleistung sowie Gesundheits- und Sozialwesen analysiert, die im April und Mai 2019 sowie im Oktober und November 2019 neu in die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit aufgenommen wurden. Dabei wurden die Berufsfelder aufgrund ihrer großen Beschäftigtenanzahl als auch ihrer unterschiedlichen Kompetenzanforderungen ausgewählt, um so eine große inhaltliche Bandbreite abzudecken.

Der Fokus der Forschung lag sowohl auf den „fachlichen Kompetenzen“, die sich inhaltlich auf bestimmte berufliche Tätigkeiten beziehen, sowie auf den „überfachlichen Kompetenzen“, bei denen es sich primär um Soft Skills handelt, die nicht als berufstypisch angesehen werden. Die Untersuchung ergab, dass vor allem fachliche Anforderungen in Stellenanzeigen dominieren, denn in diesen lassen sich durchschnittlich 3,4 fachliche und nur 0,7 überfachliche Anforderungen finden. So konnte beispielsweise festgestellt werden, dass für Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe primär Kompetenzanforderungen wie „Wartung“, „Reparatur“ oder „Instandhaltung“ (in 23% dieser Stellen) genannt werden oder für Stellen in der Informationsdienstleistung „Programmiersprache Java“ oder „Software-Implementierung“ (13%).

Die überfachlichen Anforderungen hingegen machten bei den Stellenanzeigen nur einen geringen Teil aus, dafür ließ sich jedoch feststellen, dass trotz der starken fachlichen Unterschiede der Berufsgruppen, ähnliche oder gleiche überfachliche Kompetenzen gefordert waren. Hierzu zählten vor allem die Anforderungen „Teamfähigkeit“, „Zuverlässigkeit“ sowie „Kommunikationsfähigkeit“. Besonders ersterer Wert dominierte, denn „Teamfähigkeit“ ließ sich in fast 24 % der Stellenanzeigen für Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe finden. Daneben erschienen auch Kompetenzen wie „Selbstmanagement“, „Belastbarkeit“ oder „Einsatzbereitschaft“ des Öfteren in den analysierten Stellenanzeigen. Während jedoch für Berufe der Maschinen- und Fahrzeugtechnik Werte wie „Projektmanagement“ oder „Dialogfähigkeit“ unter den Top 10 zu finden war, zählte bei den Berufen des Gesundheits- und Sozialwesens primär das „soziale Engagement“ oder die „Eigenverantwortung“.

Mit dem neu entwickelten Verfahren lassen sich Stelleninserate somit gewinnbringend nach Kompetenzanforderungen, aber auch nach Region analysieren, um so die Transparenz am Arbeitsmarkt zu erhöhen und die inhaltliche Ausrichtung von Aus- und Weiterbildungen zu unterstützen. Bleibt abzuwarten, welche Berufsfelder als nächstes unter die Lupe genommen werden. Unser Tipp: Auch die Lebensmittelbranche ist ein vielversprechendes Forschungsfeld.

 

 

 


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