Schwanger im Bewerbungsprozess & in der Probezeit

Schwangere genießen in der Arbeitswelt einen besonderen Schutz. Doch hat man auch während der Probezeit Anspruch auf Kündigungsschutz und wie geht man damit um, wenn man sich während der Schwangerschaft für eine neue Position bewirbt?

Schwanger im Bewerbungsprozess

Paragraph 7 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz regelt, dass Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch grundsätzlich nicht nach einer bestehenden Schwangerschaft fragen dürfen. Dahinter verbirgt sich, dass kein Mensch aufgrund von Kriterien wie dem Geschlecht im Arbeitsleben diskriminiert werden darf. Nur, weil Frauen biologisch in der Lage sind, Kinder zu gebären, darf ihnen somit kein Nachteil für ihre Karriere entstehen.

Im Falle dessen, dass trotzdem nach einer bestehenden Schwangerschaft gefragt wird, dürfen werdende Mütter laut Beschluss des Bundesarbeitsgerichts lügen, um sich so vor Diskriminierung zu schützen. Darüber hinaus fällt die Verheimlichung einer Schwangerschaft nicht unter „arglistige Täuschung“. Das bedeutet wiederum, dass das Arbeitsverhältnis bei Einstellung weder aufgehoben noch gekündigt werden kann. Dementsprechend müssen werdende Mütter während der Bewerbungsphase nichts über ihre Schwangerschaft erwähnen und auch im Nachgang keine Angst haben, entlassen zu werden.

Schwanger in der Probezeit

Die Probezeit ist kein Muss, dient jedoch dazu, einander kennenzulernen und zu prüfen, ob ein gemeinsames Arbeiten für beide Parteien funktioniert. Deshalb ist während der Probezeit eine kurzfristige Kündigung sowohl vonseiten des Arbeitgebers als auch durch die Arbeitnehmer:innen möglich. 

Wer jedoch vor oder während der Probezeit eine Schwangerschaft feststellt, kriegt schnell weiche Knie. Dabei können werdende Mütter aufatmen, denn die deutsche Gesetzgebung regelt, dass schwangeren Arbeitnehmerinnen nicht gekündigt werden darf – auch nicht während der Probezeit. Beim Feststellen einer Schwangerschaft sollte man seinen Arbeitgeber zeitnah in Kenntnis setzen, damit dieser in der Lage ist, alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz der werdenden Mutter zu ergreifen. 

 

 


Bild: © Unsplash

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